Während man bei Debian Linux die Konfiguration manuell unter /etc/network/interfaces durchführt, ist bei CentOS7 der Network Manager dafür vorgesehen. Dieser hat auch überwachungsfunktionen und kann auf sich ändernde Netzwerkzustände reagieren. Z.B. wenn man sich per WLAN verbindet oder der Netzstecker aus einem Interface gezogen wird. Die Dateien für die manuelle Konfiguration existieren weiterhin, werden aber durch den Network Manager verwaltet und beschrieben. Beim Einsatz des des Network Managers, wird das Netzwerk also ausschließlich darüber konfiguriert. Weiter unten erläutere ich wie man den Network Manager abschaltet und das Netzwerk manuell konfiguriert.

Network Manager Konfiguration

Ich erläutere hier die Konfiguration auf der CLI, also auf der Kommandozeile. Über eine GUI sollte das selbsterklärend sein.

Mit dem Befehl nmtui (Network Manager Terminal User Interface) werden die Interfaces über ein CLI Menu konfiguriert. Den Befehl nmcli (Network Manager Command Line Interface) kann man nutzen, um den Network Manager über Scripte zu konfigurieren oder Statusinformationen abzufragen.

Gegenwärtige Interface-Konfiguration anzeigen: ip a

Netzwerkdienst neu starten: service network restart

DNS-Server anzeigen: cat /etc/resolv.conf

Routingtabelle anzeigen: ip route

Network Manager deaktivieren

Man geht hier in 3 Schritten vor.

  1. Network Manager Dienst deaktiveiren
  2. Konfiguration anpassen
  3. Network Service Dienst aktivieren
systemctl stop NetworkManager.service 
systemctl disable NetworkManager.service

Nun die Konfiguration wie unten beschrieben in den Konfigurationsdateien vornehmen. Danach den Network Service Dienst aktivieren.

systemctl enable network.service 
systemctl start network.service

Netzwerkinterface Konfiguration

Mit dem Befehl ip a den Namen des zu konfigurierenden Netzwerkinfterfaces raus suchen. Zu dem Interface liegt unter /etc/sysconfig/network-scripts/ die zugehörige Konfigurationsdatei. Nahemn wir an das Interface heißt ens192. Dann heißt die Konfigurationsdatei ifcfg-ens192.

Hier eine Beispielkonfiguration für eine statische ipv4 Adresse:

TYPE=ETHERNET
DEVICE=ens192 
NM_CONTROLLED=no #(Network Manager Controlled)
ONBOOT=yes 
BOOTPROTO=none 
IPADDR=192.168.1.10 
NETMASK=255.255.255.0 
GATEWAY=192.168.1.1 
DNS1=10.128.0.56 
DNS2=10.128.0.219
DOMAIN=fps-legal.com
IPV6_PRIVACY=no
IPV4_FAILURE_FATAL=yes 
NAME="ens192"

Um die IP Adresse per DHCP abzurufen setzt man doe Option BOOTPROTO auf dhcp:

DEVICE=ens192
TYPE=Ethernet 
ONBOOT=yes 
BOOTPROTO=dhcp 
IPV4_FAILURE_FATAL=yes 
NAME="ens192"

Was bedeutet die Option IPV4_FAILURE_FATAL?

If both IPv4 and IPv6 configuration is enabled, failing IPv4 configuration of activated device means that activation is considered as failing overall (which corresponds to Require IPv4 addressing for this connection to complete checked in nm-c-e or IPV4_FAILURE_FATAL=yes in ifcfg file).

Anaconda Networking

DNS Server Konfiguration

DNS Server werden in der Datei /etc/resolv.conf eingetragen. Es sollte mindestens ein nameserver Eintrag existieren. Jede Zeile definiert einen Nameserver. Beispiel:

nameserver 10.0.0.1
nameserver 10.0.0.2
search domain.de

Der Eintrag search gibt das DNS Suffix an.